Freitag, 2. Mai 2008

Nichts tun, positiv denken, und abwarten bis sich alles zum Besseren wendet.

Ja so lautet seit einigen Jahren das Motto nach dem die Menschen handeln, bzw. eben nicht handeln sollen.

Eine reichlich verwunderliche Empfehlung, denn wird es so nicht schon seit biblischen Zeiten auf diese Art und Weise gehandhabt?

Als einzige Änderung und Neu in dieser Angelegenheit ist die Empfehlung des positiven Denkens zu bewerten.

Und ist dies nicht schon ein kleiner, aber doch ein Fortschritt dem „früher“ gegenüber?

Denn damals lag das Positive für den Normalbürger erst im Jenseits. Und für dort hatte jeder auf seinem Erdenweg alles in Kauf zu nehmen und zu erdulden um dahin zu gelangen.

Sie sehen, kein sehr großer Unterschied, aber dennoch! Es darf wenigstens schon gedacht werden. Wenn auch positiv, um dem vielen Negativen das einem widerfährt gelassener zu begegnen, wie gesagt wird.

Und nun sollen wir nur warten bis sich das Positive von ganz alleine einstellt. Mehr nicht. Auf keinen Fall!

Und wir warten eben. Wir warten auf das Positive, dass sich doch bei all der positiven Einstellung dem Negativen gegenüber nun doch bald einstellen sollte.

Ich z. B. warte schon seit 58 Jahren darauf, dass sich in meinem Leben doch Mal etwas zum Guten wenden solle. Ich, das muss ich zugeben, wartete allerdings auf Gottes Hilfe.

Und was bekam ich als einen guten Rat zu hören?

Ich solle etwas dafür tun damit es in meinem Leben positiver, und sich zum Guten wenden könne. Denn durch nur Zuwarten vergeht die positive Sicht der Dinge, wenn so vieles anderes geschieht und einem widerfährt.

Ja, und dies glaube ich nun tatsächlich selbst, und konnte es auch an mir feststellen dass es so ist. Denn erst wenn ich etwas für das Positive tat, konnte es sich auch eingeladen fühlen und dann kommen.

Als ich selbst noch nichts dafür tat, haben eben andere ihrerseits etwas getan, was jedoch nicht in meinem Sinne und auch nicht zu meinem Vorteil war. Das mir eben Negatives brachte, dessentwegen wir positiv denken sollen.

Mir scheint, als ob wir nur positiv denken sollen damit die anderen ungehindert ihre Vorstellungen in die Tat umsetzen können, während wir in aller Gemütsruhe auf das sich einstellende Positive warten. Und wir werden lange warten können. Da nehmen sich meine 58 Jahre wahrscheinlich nur wie eine Sekunde im Zeitenablauf aus, und wir warten noch immer und immer weiter.

Also denke ich, dass selbst das positivste Denken noch nie eine ungute Situation zum Besseren geändert haben konnte. Denn immer und jederzeit musste es jemanden geben, der das Gute auch tat, oder es zumindest in Gang brachte.

Und, wie wir auch alle wissen, dieser Jemand hatte es nie sehr leicht dies Gute auch durchzusetzen.

Mir, vielleicht auch Ihnen, erscheint es immer leichter zu sein, etwas von dem recht Viele viele Nachteile haben, in die Tat umzusetzen als etwas Gutes auf den Weg zu bringen. Das Gute brauchte immer sehr viel größere und längere Anstrengungen, Zeit, Geduld, persönlichen Einsatz, und nicht selten auch Mut um es in die Wege zu leiten.

Was einzig durch positives denken erreicht wird, ist eine ruhigere persönliche Einstellung den Widrigkeiten gegenüber, welche jedoch an ihnen selbst nicht das Geringste ändert. Im Gegenteil!

Denn je länger zugewartet wird, umso dreister und unmöglicher werden die Dinge welche mit positivem Denken übergangen werden sollen.